Der Begriff Mittelalter Kleid wird heute für viele Kleider verwendet, welche zum Beispiel im Fasching, Mottopartys, Reenactment (Mittelalter Darstellung) und Live Action Roll Play Scene (LARP) getragen werden. Aber auch in Film und Fernsehen siehst du Kleider, die irgendwie mittelalterlich aussehen, obwohl ja eigentlich gerade Herr der Ringe läuft...wie passt das. Für den Einsteiger dann um so verwirrender ist, das irgendwie alles in Mittelalter Onlineshops als Mittelalterkleid bezeichnet wird, aber welches ist denn nun ein richtiges Kleid aus dem Mittelalter?
Wozu kann ich ein Mittelalterkleid heute tragen und kaufen?
Ein Mittelalterkleid kann zu den verschiedensten Anlässen getragen werden, ob es nun nun zum Mittelaltermarkt, auf einem Festival, einem Ritteressen oder einer LARP-Con ist. Das richtige Kleid kann aus solchen einen Mittelalter Event ein ganz besonderen Moment machen. Deswegen solltest Du dir dein ein oder andren Gedanken machen was für ein Kleid du dir zulegen möchtest.
Wenn du gerade überlegst dir eins zuzulegen, solltest du schon wissen wofür das Kleid benötigt. Ist es für den Besuch auf den Mittelaltermarkt, eine mittelalterliche Hochzeit, einer Motto Party oder vielleicht sogar für die Teilnahme am nächsten Mittelalter Lager eines Reenactment Vereins. In den meisten Fällen gebe ich den Rat, dem Wetter und der Jahreszeit passend euch etwas schönes auszusuchen und den Tag/Abend zu genießen. Wenn es allerdings thematisch das Kostüm einer Elfe sein soll oder sogar Mittelalterkleid ein bestimmtes Jahrhundert, wird es ein wenig komplizierter!
Grundsätzlich empfehle ich allen natürlich einfach erstmal in wenig in unseren Mittelalter Onlineshop zu stöbern und/oder uns zur Anprobe und Beratung im Ladengeschäft in Magdeburg zu besuchen, es lohnt sich.
Was gibt es heute für mittelalterliche Kleider?
Nicht alles ist Mittelalter wo Mittellater drauf steht! Vieles was du heute als Mittelalter Kleid beworben oder verkauft wird ist nicht immer ein historisch korrektes oder echtes Mittelalter Kleid. Aber um auf einen Fest oder Event ins Mittelalter "einzutauchen" eignen sich fast alle. Heutzutage gibt es viele Mittelalterkleider von der Stange zu kaufen und natürlich auch viele Fantasiekleider die mittelalterlichen Kleidung entlehnt sind und sich thematisch mit dem Thema Elben, Kriegerinnen, Zauberinnen befassen. Der deutsche Hersteller Burgschneider den es bei uns im Ladengeschäft auch gibt, ist mit seinem Wickelkleid dafür ein gutes Beispiel.
Ein Mittelalter Kleid im LARP
Im LARP (Live Action Rollen Play) ist stimmigen Gewandung oder Kostüm ist ein großer Schritt für die Darstellung des eigenen Charakters, quasi das sichtbare Aushängeschild. Genau sie ist es natürlichem mit dem Kleider beim LARP.
Da man seinen Charakter frei entwickelt, muss man sich nicht zeitlichen und modischen Zwängen das Mittelalter Reenactment unterwerfen, sondern darf sich wählen was einem gefällt und zu seinem eigenen Charakter passt. Trotzdem sind viele Mittelalterkleider ein guter Ausgangspunkt, wie das passende Kleid aussehen kann. Wenn der Charakter eine Magd ist, kann man natürlich einfach mal im mittelalterlichen Gegenstück sich Inspiration holen oder diese Kleider auch gleich nutzen. Ähnlichen kann man es zum Thema Piraten oder auch als edle Dame halten. Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich fast immer, also kommen wir für Interessierte zur Geschichte des Mittelalter Kleid.
Kleider in der Antike
Ein Kleid trugen Frauen bereits in der Antike und weit davor, es waren schon damals elementarer Bestandteil eine weiblichen Gewandung. Das Kleid in verschiedenen Farben getragen, zwar noch in offener Form und mit Fibeln und Gürtel drapiert, aber sie waren schon als Kleid zu erkennen. Bei den Germanen und Kelten war der sogenannte Peblos ein schlauchförmiges funktionales Gewand bei den Frauen weit verbreitet, welches wie bei den Griechen und Römern schon durch Fibeln und der Schulter und einem Gürtel an der Hüfte fixiert wurde. Die Fibeln und Gürtel dienten dabei als Schmuck und als Verschluss. Beim Material kam überwiegend Wolle zum Einsatz, bei reicheren Griechen und Römern bestanden die Gewänder durchaus auch aus indischer Baumwolle oder chinesischer Seide.
Kleider im Frühmittelalter
Im Frühmittelalter änderte sich Kleider grundlegend. Frühmittelalterliche Frauen trugen direkt auf dem Körper “Särk“ fußlanges schlichtes Unterkleid aus Leinen und Wolle für die Oberbekleidung. Funde in Birka und Haithabu zeigen allerdings auch Reste eines aufwendig hergestellten Varianten die sogar aus Seide bestanden, was wohl den reicheren Wikinger Frauen vorbehalten war. Das Unterkleid war also die Grundlage jede weiblichen Gewandung im frühen Mittelalter und nicht nur für Wikinger und Germanen.
Drüber wurde normalerweise Überkleid getragen, welcher meist schlauchförmig, bzw. an der Seite schnürbar, manchmal auch vorne offen geschnitten und gewebt wurde und bis zu Wade ging. Das frühmittelalterliche Überkleid wurde mit Schlaufen, Trägern oder Fibeln fixiert, wobei die aufwendig gestalteten Fibeln (Schalenfibeln oder auch Schildkrötenfibeln genannt) gleichzeitig als Schmuckstück verwendet worden. Als Zierde für Überkleider wurden auch hochwertige Stickereien und Borten verwendet. Zusätzlich wurde für den Alltag auch eine Schürze verwendet und die dan wieder mit den Unterkleid kombiniert wurde, um Witterung und Schmutz vom Körper fernzuhalten. Das verwendete Material war meist Wolle, Flachs oder Leinen.
Das Kleid im Mittelalter
Historische belegte Kleider oder auch Mode aus dem Mittelalter sind eigentlich sehr überschaubar, da nur ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung sich es leisten konnte etwas anderes zu tragen, als das was man für den täglichen Erwerb benötigte.
Bis ins 11. Jahrhundert des Mittelalters änderte sich an den frühen Schnitten eher wenig, ein aufwendig geschnittenes und genähte Mittelalterkleid waren der reicheren Oberschicht oder Adel vorbehalten.
Die normale Bevölkerung trug funktionale Kleidung, die wenig körperbetont war, was für die meisten Frauen eine Kombination aus Unterkleider, Überkleider und Schürzen bedeutete. Im Sommer waren diese schlichten Mittelalterkleider durchaus auch ärmellos und aus Leinen während im Winter Varianten mit Ärmeln und aus wärmender Wolle getragen wurden.
Ab dem 12. Jahrhundert des Mittelalter wurde der Schnitt vieler Kleider ausgefallener und raffinierter. Das klassische Mittelalterkleid bekam einen A-Schnitt und Schnürung, um den Körper mehr zu betonen. Auch die Verzierungen wurden detailreicher und aufwendiger, Stickereien, Goldborten. Beim Material kamen ausgefallenere Stoffe wie Seide, Brokat und Samt für die edle Dame, die es sich natürlich leisten konnte zum Einsatz und so wurde ein auffälliges Kleid schnell zum Statussymbol.